Validation
Demenz - Der Weg des Vergessens
Demenz
Demenz - was bleibt ist der Mensch
Validation nach Feil
Es gelten dabei die 10 Grundsätze der
Validation:
•
Alle Menschen sind einzigartig und
müssen als Individuen behandelt werden.
•
Alle Menschen sind wertvoll, ganz
gleichgültig, in welchem Ausmaß sie
verwirrt sind.
•
Es gibt einen Grund für das Verhalten von
verwirrten, sehr alten Menschen.
•
Verhalten im sehr hohen Alter ist nicht nur
eine Folge anatomischer Veränderungen
des Gehirns, sondern das Ergebnis einer
Kombination von körperlichen, sozialen
und psychischen Veränderungen, die im
Laufe eines Lebens stattgefunden haben.
•
Sehr alte Menschen kann man nicht dazu
zwingen, ihr Verhalten zu ändern. Ein
Mensch ändert sein Verhalten nur, wenn
er es will.
•
Sehr alte Menschen muss man
akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.
•
Zu jedem Lebensabschnitt gehören
bestimmte Aufgaben. Wenn man diese
Aufgaben nicht im jeweiligen
Lebensabschnitt schafft, kann das zu
psychischen Problemen führen.
•
Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt,
versuchen ältere Erwachsene, ihr Leben
wieder in ein Gleichgewicht zu bringen,
indem sie auf frühere Erinnerungen
zurückgreifen. Wenn die Sehstärke
nachlässt, sehen sie mit dem „inneren
Auge“. Wenn ihr Gehör immer mehr
nachlässt, hören sie Klänge aus der
Vergangenheit.
•
Schmerzliche Gefühle, die ausgedrückt,
anerkannt und von einer vertrauten
Pflegeperson validiert werden, werden
schwächer. Schmerzliche Gefühle, die
man ignoriert und unterdrückt, werden
stärker.
•
Einfühlung/Mitgefühl führt zu Vertrauen,
verringert Angstzustände und stellt die
Würde wieder her.
Die vier Phasen im Stadium der Aufarbeitung
1.
Mangelhafte Orientierung (lückenhaft
orientiert und oft unglücklich)
2.
Zeitverwirrt (Verlust der kognitiven
Fähigkeiten, Reisen in die Vergangenheit)
3.
Sich wiederholende Bewegungen (ersetzen
die Sprache)
4.
Vegetieren (totaler Rückzug nach innen)
Grundsätzliches zur Validation :
Jemanden zu validieren bedeutet, seine Gefühle
anzuerkennen, ihm zu sagen, dass seine
Gefühle wahr sind. In der Methode der Validation
verwendet man Einfühlungsvermögen, um in die
innere Erlebniswelt der sehr alten,
desorientierten Person vorzudringen.
Einfühlungsvermögen – „ in den Schuhen des
Anderen gehen“ schafft Vertrauen . Vertrauen
schafft Sicherheit- Stärke, Stärke gibt Selbstwert
wieder her.
Langzeitziele der Validation sind:
•
Dazu beitragen, dass ältere Personen
möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung
bleiben können
•
Wiederherstellen des Selbstwertgefühls
•
Reduktion von Stress und Aggression
•
Lösen der unausgetragenen Konflikte aus
der Vergangenheit
•
Medikamente reduzieren
•
Verbesserung der verbalen und nonverbalen
Kommunikation
•
Verhindern eines Rückzugs in das
Vegetieren - bis sie nicht mehr sprechen
können
Aufarbeiten- ein weiteres. wichtiges Ziel der
Validation:
Naomi Feil sagt: “Die Vergangenheit aufarbeiten
statt zu vegetieren”. Alte Menschen, die sich in
diesem Prozess befinden, brauchen einen
einfühlsamen, nicht urteilenden Ansprechpartner.
Wenn sie kontinuierlich begleitet werden,
müssen sie sich nicht aus ihrer Umgebung
zurückziehen. Die Erfahrung zeigt uns, dass es
sich lohnt, verbal und nonverbal mit
desorientierten alten Menschen in Kontakt zu
treten und zu bleiben. Sie zeigen meist bis zum
Schluss in ihrer Mimik und Gestik, dass sie mit
uns in Verbindung stehen. Sie sind sichtbar und
spürbar lebendig.